WWW Administration - Universitätsbibliothek Bielefeld

Organisatorische Abwicklung des Accounting in Bibliotheken

Diane Richards, The Institution of Electrical Engineers


COPINET: Ein Abrechnungssystem für öffentlich zugängliche vernetzte Informationsresourcen (Bibliotheksprogramme 3033)

0. Abstract

Das COPINET Projekt wird zeigen, wie Technologien für sichere Transaktionen und anonyme Zahlungen das kommerziellen Verlagswesen bei der Nutzung des World Wide Web unterstützt können und wird Richtlinien für diese Nutzung erstellen. In einer der ersten Phasen des Projektes werden die Anforderungen der drei Hauptbeteiligten identifiziert: der Verleger, der Bibliothek und des Endnutzers. Dieser Vortrag untersucht die Ergebnisse der Erfordernisanalyse und faßt sie zusammen.

1. Einführung

Mit dem Anstieg in der Nutzung des Internets für kommerzielle Informations- und Bibliothekssysteme gab es eine schnelle Entwicklung von Mechanismen, die kommerzielle Transaktionen über öffentliche Netzwerke unterstützen. Bibliotheken, die solche Systeme einsetzen wollen, müssen eine Anzahl von Aspekten berücksichtigen, die die kommerziellen und Urheberrechtsanforderungen der Verleger und die Sicherheit der Rechnungstransaktionen für den Endnutzer befriedigen. Ein mit europäischen Mitteln gefördertes Projekt, COPINET, untersucht die Mechnismen für Rechnungen und Gebühren, um Zahlungen für technische Informationen zu erhalten, die über das Internet geliefert werden, indem sie verschiedene auf dem WWW basierende Finanztransaktionssysteme nutzen.

Das COPINET Konsortium umfasst eine große Bibliothek, einen Verleger von Primär- und Sekundärmaterial und eine Firma, die Systeme herstellt. Diese drei Partner sind:
* MARI Computersysteme
* Technical Knowledge Centre and Library of Denmark (DTV)
* The Institution of Electrical Engineers

Das Hauptziel von COPINET besteht darin, darzustellen, wie bereits existierende Technologien für sichere Transaktionen und anonyme elektronische Zahlungen dem kommerziellen Verlagswesen helfen können, auf dem WWW zu agieren. Das Projekt will Richtlinien erstellen, die für die Einführung eines solchen Systems gelten sollen, nicht aber das "endgültige" System.

Das Projekt hat einen WWW Serverkomplex eingesetzt, der in der Lage ist, Recherchen auf einer Datenbank von Abstracts mit automatischen Verbindungen zu einem Volltextarchiv zu unterstützen, und wird Module für die Authentizierung, die Gebührenstruktur, Rechnungslegung und Zahlung entwickeln, die sowohl für registrierte als auch für nichtregistrierte Nutzer verwendet werden können. Das System wird mit wirklichen Nutzern getestet werden, um diesen Ansatz und seine Nutzerfreundlichkeit und die Akzeptanz bei Nutzer und Verleger bewerten zu können.

Der Projektplan besteht aus den folgenden Elementen:

* Identifizierung und Analyse der Bedürfnisse der Verleger, Bibliotheken und Endnutzer bezüglich der Gebühren, der Zahlung und der Rechnungslegung.
* Untersuchung der entstehenden Technologien, die für die Einführung sicherer Transaktionen und dieDurchfürhung elektronischen Handelsbeziehungen über das Internet erhältlich sind, und Auswahl geeigneter Systeme für den Test.
* Aufstellung eines Web-Servers für integrierte Recherche und Volltext Retrieval; Hinzufügung der Mechanismen für die Gebührenberechnung und die Rechnungslegung registrierter und nicht registrierter Nutzer.
* Test und Bewertung unter Einbeziehung von Verlegern und Bibliothekaren.
Einzelheiten der Rechnungslegungs- und Zahlungsmechanismen werden in bereits erschienenen (Bennett 1995 und Ghani 1995) diskutiert.

Dieser Vortrag bespricht die Ergebnisse der Bedürfnisanalyse für Gebühren- und Zahlungssysteme für Bibliotheken.

2. Bedürfnisanalyse für Gebühren und Rechnungslegungssysteme

Um die Bedürfnisse in jeder Kategorie genau zu erfassen haben die Mitglieder des Konsortiums repräsentative Umfragen in ihrem jeweiligen Fachgebiet durchgeführt.

2.1. Bedürfnisse der Bibliothekare

Informationsspezialisten, die mit traditionellen on-line Systemen vertraut sind, wurden in einer informellen elektronischen Diskussion darum gebeten "ihr eigenes System für einen Artikellieferdienst und ein Gebührensystem über das Internet" zu erstellen. Alle haben auf die Notwendigkeit einfacher aber flexibler Recherche- und Anzeigemöglichkeiten verwiesen sowie auf die Wichtigkeit der Sicherheit von finanziellen Transaktionen. Das Folgende ist eine Zusammenstellung der Antworten:

* Freie oder preisgünstige Recherche/Brouwsing/Identifizierung.
* Ausführliche Inhaltsverzeichnisse (so wie sie auf der Investtext-Datenbank erhältlich sind), oder ganz kurze "previews"; kostenlos oder sehr preisgünstig.
* Möglicherweise eine geringe Gebühr für einen Abstract
* Komplette Dokumentenlieferung für einen Preis von etwa 15-20 US $ in der nationalen Währung (um nicht die existierenden Märkte zu stören).
* Gebühren für einzelne Seiten müssen so gestaltet sein, daß es billiger ist, das komplette Dokument zu bestellen, wenn beispielsweise 50% oder mehr der Seiten ausgewählt wurden.

Auf der Grundlage der Erfahrungen von Bibliothekaren mit traditionellen on-line Datenbanken und einem Dokumentenlieferdiesnt für gedruckte Dokumente sowie Recherchen im Internet, wurden die folgenden bevorzugten Möglichkeiten genannt:

* KWIC (Key Word in Context oder Linkword) Brouwsing Möglichkeiten, um genau die Seiten festzulegen, die gedruckt werden sollen (wenn es eine Volltextrecherchemöglichkeit gibt).
* Variable KWIC-Druckmöglichkeit (wenn die Volltextsuche möglich ist).
* Die Möglichkeit, mit einem Befehl alle oder ausgewählte Seiten zu bestellen.
* Mögliches Runterladen von Graphiken (in Gegensatz zu einer Beschränkung ausschließlich auf Text) mit einem unterschiedlichen Preis.
* Die Systeme sollten die Gebühren einschätzen/und dem Nutzer bekannt geben bevor das Bestellsystem aktiv wird.
* Zumindest die Möglichkeit, die Gesamtkosten für die gegenwärtige Suche zu sehen.
* Keine Gebühr bis die Seite in gutem Zustand erhalten wurde (!)
* On-line Hilfe und Aufhebung der Gebühr/Credit für unterbrochene Übertragungen, schlechte Bildqualität usw. (könnte in der Form eines e-mail Berichtes sein).
* Klare und übersichtliche Anweisungen auf dem Bildschirm, die sowohl unter textbasierten als auch unter graphischen Browsern zu lesen sind.

Wenn man in Voraus beschreibt, was von einem Systen erwartet wird, garantiert das nicht immer, daß die Nutzer dann auch mit dem System zufrieden sind, wenn es installiert ist; und es ist sicherlich sowieso unmöglich, alle Nutzer mit einem System zufriedenzustellen.

2.2 Anforderungen der Verleger

Die traditionelle Verdienstbasis für Verleger, sowohl von Primär- als auch von Sekundärliteratur, ist die des Abonnements. Es hat jedoch in den letzten Jahren eine bedeutende Veränderung im Muster der Zeitschriftenerwerbung von Bibliotheken gegeben. Die Bibliotheksbudgets konnten nicht mit den Entwicklungen in der Forschung und dem Anstieg der Publikationen mithalten, was darin resultierte, daß sie nicht mehr in der Lage waren, alle Materialien zu erwerben, die ihre Endnutzer benötigen (Mowat, 1995). Sinkende finanzielle Resourcen in realen Begriffen haben dazu geführt, daß Bibliotheken von einer just in case zu einer just in time Erwerbungspolitik übergegangen sind. Dies alleine hat schon zu einem Anstieg der Fernleihbestellungen, zur Teilung von Abonnements durch mehrere Bibliotheken, und zur Bereitstellung eines größeren Teil der Budgets für Dokumentenlieferdienste geführt (Kayhani, 1995; Mowat; 1995, Naylor, 1994; Worlock, 1992).

In den letzten 15 Jahren hat die Anzahl der Zeitschriftenabonnenten jedes Jahr abgenommen, was in einem kompensatorischen Preisanstieg über der Inflationsrate geführt hat (Campbell, 1994; Hunter, 1993). Diese sinkenden Abonnentenzahlen haben in letzter Zeit zu höheren Gebühren für das Urheberrecht bei den Dokumentenlieferdiensten geführt. Jedoch muß der Gewinn, der durch Dokumentenlieferdienste erzielt wird, immer noch die Verleger von Primärliteratur für die Einkommenverluste, bedingt durch die Einstellung von Subskriptionen, kompensieren (Hunter, 1994). Das hat bei einigen Verlegern von Primärliteratur dazu geführt, andere mögliche Einkommensquellen zu untersuchen, einschließlich der Lizensierung für die Nutzung von Abstracts (Hedley, 1994).

Einige elektronische Produkte, zum Beispiel CD-ROMs, eignen sich sehr gut für Subskriptionen, sogar für solche Liefermechanismen wie on-line, wo "Zahlung pro Nutzung" praktikabel ist, ist die Subskriptionsmethode immer noch sehr attraktiv für die Verleger. Sie erhalten ihr Einkommen im Voraus und müssen nur einen einzigen Verkauf pro Kunde tätigen, anstatt ständig die Nutzung anzuregen. Aber natürlich sind mit der Preisstruktur von Subskriptionen Probleme verbunden (Pearce, 1993). Ein Problem dabei ist, daß eine Subskription für ein elektronischen Produkt mehrere wichtige Subskriptionen für gedruckte Medien in einer großen Organisation ersetzen kann. Wenn der Subskriptionspreis hoch genug wäre, um den Verlegern diesen Verlust zu ersetzen, wäre dies zu teuer für den durchschnittlichen Nutzer.

Das Problem wurde im Bereich des sekundären Verlegens dadurch gelöst, daß der Preis für die Subskription an der Größe der Organisation ausgerichtet, oder indem die Subskription auf eine festgelegte Anzahl von gleichzeitiger Nutzung begrenzt wird. So kann eine Subskription für die Netzwerkvariante, die nur eine einzige gleichzeitige Nutzung gestattet, vergleichbar der Subskription für eine einzige gedruckte Ausgabe sein.

Die Verleger müssen sich allerdings über einige Faktoren im klaren sein, die für eine Gebührenstruktur auf Basis der Einzeltransaktionen sprechen. Drei dieser Faktoren sind:

* Es gibt einen sehr wohl verstandenen Trend in Richtung access vs. holding (Zugriff statt Bestand).
* Obwohl eine Subskription, wie auch immer kalkuliert, gut geeignet für Organisationen ist, die es sich leisten können, große Mengen von Informationen für ihre Nutzer zu kaufen, so werden Einzelnutzer, kleinere Organisationen und Organisationen, für die eine bestimmte Zeitschrift nur von marginalem Interesse ist, lieber für Informationen in dem Maße, wie sie sie nutzen, bezahlen.
* Das ständige Wachstum des Internets fördert das "Grasen" nach Informationen. Das bedeutet, daß Nutzer Informationen von Quellen erhalten, mit denen sie vorher keinerlei Beziehungen oder irgendwelchen Kontakt hatten.

Aus diesem Grunde müssen elektronische Liefersysteme in der Lage sein, gelegentliche Nutzer zu akzeptieren und ihnen einen Betrag in Rechnung zu stellen, der direkt von der Nutzung abhängig ist. Historisch gesehen haben die bibliographischen on-line Systemr auf dem Prinzip der Berechnung für die Verbindungszeit basiert. Das ist nicht länger ein geeignetes Maß, falls es dies überhaupt je war, weder für die genutzten Informationen, noch für den gelieferten Wert Die Gebührenelemente könnten auf Nutzungs- und Recherchegebühren basieren und Gebühren für Recherchen und das Ansehen, das Runterladen oder Drucken einzelner Elemente von bibliographischen Einträgen oder Primärdokumenten erheben.

Für den Verleger, der den Wert der Information durch Auswahl, Zusammenstellung und das Anbieten von Zugriffspunkten auf die Informationen, wie Klassifikation oder Indexierung, hinzufügt, sollte das Einkommen auf der Grundlage des Browsens und Anschauens bibliographischer Daten und Abstracts erwirtschaftet werden.

2.3. Bedürfnisse der Nutzer

Eine allgemeingültige, umfassende und repräsentative Liste der Bedürfnisse der Nutzer zu bekommen, ist nicht leicht. Besonders, da die Nutzer oft nicht wissen, was sie wirklich wollen, bevor sie nicht ein Prototyp-System haben, das sie bewerten sollen.

Eine Methode der offenen Diskussion mit ausgewählten und zufälligen Kontakten liegt der folgenden "Wunschliste" zugrunde:

* Information von guter Qualität - jedenfalls brauchen die Nutzer einen Entschädigung für die Lieferung unvollständiger, veränderter oder doppelter Information.
* Die Verfügbarkeit anonymer Transaktionen, z.B. aus Gründer der persönlichen Privatsphäre, Schutz gegen Industriespionage oder Forderungen nationaler Gesetzgebung.
* Sichere Zahlungsmechanismen, die z.B. die Möglichkeit doppelter Berechnung, des Mißbrauch von Kreditkartennummern oder der falschen Authentizierung ausschließen.
* Die Möglichkeit, frei zwischen den verschiedenen Berechnungsmethoden zu wählen - Preis pro Transaktion oder Subskription, und zwischen verschiedenen Zahlungsmethoden - Kreditkarte, Schuldkarte, "smart card"oder "e-cash Brieftasche". * Die Möglichkeit, entsprechend der Seiten, die wirklich angesehen wurden, zu bezahlen, d.h. freie Wahl, entweder den ganzen Artikel oder einzelne Seiten zu bezahlen.
* "Erste Seite kostenlos" - es ist manchmal nicht von Anfang an klar, daß ein Nutzer dieselbe Information über zwei verschiedene Verbindungen erreicht (eine einfache Lösung dafür ist, zumindest einen Teil der ersten Seite oder irgendeine Form eines kurzen Abschnitts der ersten Seite, kostenlos anzuzeigen).
* Die Möglichkeit, Überschriften, Deskriptoren oder Beispieltext kostenlos zu durchsuchen (idealerweise möchten die Nutzer sich den Inhalt dessen, was erhältlich ist, ansehen, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen).
* Die Möglichkeit, zu verhandeln oder spezielle Angebote für spezielle Beziehungen zwischen Anbieter und Nutzer.
* Eindeutige Instruktionen zu Nutzungsrechten - Nutzer müssen wissen, was sie mit dem Material tun dürfen.
* Nutzerfreundliche Dienstleistungen - die standardisierten Werkzeuge und Konventionen nutzen, unwichtige Details minimieren und einfache Anleitungen benutzen.

3. Zusammenfassung der Forderungen

Vom Standpunkt des Informationsanbieters betrachtet ist die Hauptforderung, daß das System genügend Kapazität hat, besonders im Suchbereich, um es sinnvoll nutzen zu können. Obwohl die Datensammlung zur Gebührenerhebung unzweifelhaft sehr wichtig ist, muß sie doch über das einfache Nutzen von Anwendungen und die entsprechende Erhebung der Gebühren hinausgehen. Das System muß anpassungsfähig sein, um eine flexible Gebührenerhebung zu ermöglichen, und auch, um den unterschiedlichen Nutzern verschiedene Funktionen anbieten zu können.

Für den Endnutzer sind folgende Punkte wichtig:

* zu wissen, was er zu bezahlen hat
* zu wissen, wieviel Kredit (falls angebracht) er noch hat
* zu wissen, wieviel die einzelnen Posten kosten
* über die Zahlungsart entscheiden zu können
* Kontrolle über die Subskriptionsdienstleistungen zu haben
* ein Limit bezüglicher der Gesamttransaktionen angeben zu können und eine Warnung zu erhalten, wenn er sich diesem Limit nähert
* den gewünschten Lieferungsmechanismus selbst festzulegen

Die Ergebnisse dieser Forderungsanalyse zeigen, wie erwartet, Unterschiede zwischen den Informationsanbietern (den Verlegern) und den Informationsnutzern (Bibliotheken und Endnutzer).

Informationsanbieter wollen mit dem Verkauf von Informationen Geld verdienen, und sie sind deshalb an einer Maximierung des Profites interessiert. Der Konsument der Information dagegen möchte seine Ausgaben möglichst niedrig halten. Obwohl sich diese unterschiedliche Sichtweise in den Ergebnissen der Studie, wo der Forderungskatalog der zwei Parteien konträr ist, zeigt, so würden dennoch die meisten Verleger die Forderungen der Informationsnutzer unterstützen, denn der beste Weg um Geld zu machen ist es, genau die Dienstleistungen anzubieten, die der Kunde wünscht. Das Hauptergebnis der Analyse ist aber, daß alle Parteien anerkennen, daß eine "gute" Information nicht kostenlos sein kann, und deshalb bereit sind, eine angemessene Gebühr für die Volltextversion einer nützlichen Information.

Die Forderungen sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Wie erwartet, zeigt die Tabelle Unterschiede zwischen den Informationsanbietern (den Verlegern) und den Informationsnutzern (Bibliotheken und Endnutzer). Obwohl Bibliotheken oft als Informationsanbieter klassifiziert werden, wäre es richtiger, sie eher als "professionelle" Informationsnutzer zu verstehen. Natürlich erfüllen Bibliotheken auch oft die Rolle eines Informationsanbieters, indem sie Dienstleistungen mit einem erhöhten Wert (value addedd services) anbieten.

Entsprechend zeigt die Analyse einen hohen Grad an Korrelation zwischen Bibliotheken und Endnutzern. Verleger haben dagegen eine völlig andere Einschätzung von einer Informationsdienstleistung, was anhand ihres Forderungskatalogs deutlich wird.

Zusammenfassend kann man sagen, daß das COPINET System folgendes bieten muß:

* Einfache Handhabung
* Kostenlose Recherchen und Browsen
* Kostenlose Liste der "hits" und des Inhaltsverzeichnis
* Kostenloser Abschnitt der ersten Seite
* Gebührenerhebung für Abstracts und/oder bibliographische Daten und Verbindungen zu Volltextdateien
* Gebührenerhebung pro Seite/pro Dokument mit einer variablen Preisstruktur, wie etwa, daß es billiger ist, das komplette Dokument zu bestellen, wenn beispielsweise 50% oder mehr der Seiten benötigt werden
* Information über die Gebühren - pro Artikel/pro Nutzung
* Gutschriften für "erfolglose" Lieferungen
* Hilfestellungen für die nur gelegentlichen Nutzer

Forderung Verleger Bibliotheken Endnutzer
Suche/Browsing
Gebührenerhebung x
Kostenlose Suche x x
Freies Browsen x x
Kostenlose Liste der "Hits" x x
Kostenloses Inhaltsverzeichnis x x
Kostenloser erster Absatz x x
Kostenlose Abstracts
Gebühren für Abstracts x x (gering)
Gebühren für Verbindungen zum Volltext x x (gering)
KWIC Möglichkeit x
Zugänglichkeit
Gebühren für den Gesamttext x x x
Gebühr pro Seite x x
Gemischte Preisstruktur (Seite/Text) x x
Zahlung
Pay-as-you-go x x x
Sicherheitsmechanismen x
Preisauflistung pro Artikel x x
Preisauflistung pro Nutzung x x
Kostenlos bis zum Informationserhalt x x
Kredit für erfolglose Lieferung x x
Subskriptionsmöglichkeit x
Alternative Zahlungsmethoden x
System
Einfache Anwendung x x
Anonymität x
Akzeptiert gelegentliche Nutzer x x
Downloading/Druck von Graphiken x x

4. Einsatz des COPINET-Server

Bis heute wurde von DTV ein WWW Server entwickelt, der eine bibliographische Datenbank mit einer Auswahl von INSPEC Daten umfaßt, die Literaturangaben zu EEC-Veröffentlichungen in den Bereichen Elektronik und Computer gibt. Dieser Server basiert auf dem DTV Bibliothessystem ALEPH, das schon eine WWW Nutzungsoberfläche hat. Mit ihm verbunden ist ein separater Server, der eine Datenbank mit graphischen Abbildungen von Volltextartikeln, publiziert vom Institute of the Electrical Engineers, anbietet.

Nutzer können in den INSPEC Daten suchen, Titel und Abstracts ansehen sowie Volltextartikel ansehen oder ausdrucken. Anfangs sind diese als "Miniaturbilder" dargestellt, so daß der Nutzer nur eine Seite oder auch den ganzen Text anklicken kann um ihn als Postscript file auszudrucken.

Das System protokolliert jede einzelne Suche, so daß eine Gebührenerhebung pro Transaktion einfach eingeführt werden kann. Wenn registrierte Nutzer sich in den Bibliothekskatalog (OPAC) einloggen, müssen sie sich durch eine User-ID und ein Password ausweisen. Sicherheitskontrollen und Verwaltung pro Sitzung sind auch im System enthalten.

In der letzte Phase, nach der anfänglichen Evaluierung und dem Ausprobieren des System für registrierte Nutzer, wird dann der Zugang von nichtregistrierten Nutzern zugelassen. An diesem Punkt wird es notwendig, elektronische Berechnungssysteme einzuführen. Bisher (Januar 1996) ist dieser Prozeß noch nicht abgeschlossen, aber es wird eine repräsentative Auswahl an Kreditkarten und e-cash enthalten sein.

4.2. Testlauf und Evaluierung

Versuche mit dem System der registrierten Nutzer werden im Frühjar '96 stattfinden. Dazu wird eine Gruppe, bestehend aus Bibliothekaren und Verlegern, eingeladen. Die Rückmeldungen dieser Nutzer werden eventuell eine Modifizierung des Systems notwendig machen. Wenn das System für die nichtregistrierten Nutzer eingeführt wird, werden öffentlich zugängliche Versuche stattfinden und es wird eine e-mail Diskussionsliste geben, wo Probleme und Anregungen zum Projekts besprochen werden können.

Es bleibt zu hoffen, daß positive Ergebnisse dieser Testversuche die Verleger ermutigen werden, rasch zum völligen elektronischen Publizieren überzugehen und neue Verfahrensmodelle zu entwickeln, die diesem neuen Medium angepasst sind. Das wird zu einem wesentlich verbesserten Zugang zum Internet mit gut strukturierter, qualitativ wertvoller und authorisierter Information führen, die sowohl dem Bibliothekar, der den Zugang zu solchen Informationsquellen sicherstellen muß, als auch dem Nutzer, der immer selbstverständlicher davon ausgeht, durch die Netzwerke die gewünschten Informationen zu erhalten, nützen.


Sekretariat der Bibliothek der Univeristät Bielefeld