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Nationale Bibliotheksinitiativen: Erfahrungen im britischen Hochschulwesen


Derek Law

Nur sehr zögernd haben Bibliothekare, Anbieter von Bibliothekssystemen und Bibliotheken begonnen, die Realität des Endnutzerzugriffs zu akzeptieren, und trotzdem entwickeln sie immer noch Systeme, in welchen die Bibliothekare als natürliche Vermittler fungieren sollen. Der Versuch, Informationen lediglich durch die Bibliotheken zu vermitteln, muá scheitern, und es würde uns guttun, das zu akteptieren. In Großbritannien bemüht sich das Joint Information Systems Committe of the Higher Education Funding Councils darum, nationale Strukturen im Hochschulwesen zu entwickeln, die den direkten Informationszugriff für den Endnutzer berücksichtigen. Ich hoffe, daß die Beschreibung dieser Strukturen Ihnen einen Einblick in die zugrunde liegenden Prinzipien für die Schaffung einer "distributed national electronic collection" (landesweit verteilter elektronischer Bestand) geben wird, die teilweise aus unserem allgemeinen Budget, zum Teil aber auch durch zusätzliche Gelder aus dem sogenannten Follet-Programm, finanziert wird.

Obwohl bereits verschiedene Institutionen in Großbritannien am Konzept der "Elektronischen Bibliothek" gearbeitet haben, hat erst der Bericht der von Sir Brian Follet geleiteten Kommission die Geldgeber davon überzeugt, mehrere 10 Millionen Britische Pfund freizugeben und von einem kleinen Kommittee zur Entwicklung einer elektronischen Bibliothek in Großbritannien verwalten zu lassen

Es war der große Stolz des ehemaligen Office of Arts and Libraries (Büro für Kultur und Bibliotheken), daß es unsere nationale Informationspolitik war, keine nationale Informationspolitik zu haben. Kleine Länder so wie Großbritannien oder auch die skandinavischen Länder haben den USA gegenüber einen großen Vorteil: Wir können systematisch auf nationaler Ebene planen und Dienstleistungen, Fortbildung und Dokumentation landesweit einführen. Die Möglichkeit, mit dem gesamten System zu experimentieren und es zu verändern, haben die sehr großen, dezentralisierten oder föderal organisierten Staaten nicht. Wenn wir überlegen, wie die benötigten Dienstleistungen entwickelt werden sollen, müssen wir uns der europäischen Dimension sehr bewußt sein. Man muß nicht anti-amerikanisch sein, um pro-europäisch zu sein; und in der Hochschulbildung hat man sehr eindeutig erkannt, daß wir grundlegende Informationsfähigkeiten für die Nutzung von Netzwerkdienstleistungen brauchen, wenn wir die europäische Industrie und den Handel zu unterstützen wollen. Im Laufe meines Arbeitslebens haben es die USA aus kommerziellen und politischen Gründen verhindert, fortgeschrittene Computertechnologie und Software nach Großbritannien zu exportieren. Man kann sich sehr leicht vorstellen, daß auch Daten aus denselben Gründen, nämlich um amerikanische Forschung und die amerikanische Industrie in solchen wissensintensiven Gebeten wie Biotechnologie zu schützen, ähnlich behandelt werden.

Nachdem wir jetzt viele Jahre mit Daten gearbeitet haben, ist uns auch ziemlich klar geworden, daß die Hauptkosten elektronischer Dienstleistungen der Besitz und nicht die Beschaffungskosten sind. Deshalb werden in solchen Bereichen wie Ausbildung, Zentralisierung von Datenbehandlung, Dokumentation und Unterstützungsdiensten, die größten Gewinne gemacht. Es leuchtet ein, daß dies am besten mit Hilfe einer auf nationaler Ebene geplanten Strategie verwirklicht wird.

Wir sind auch fest davon überzeugt, daß der Staat die Verantwortung dafür zur Schaffung einer notwendigen Infrastruktur, die jedem den Zugriff auf diese Angebote ermöglicht, trägt und diese entweder selbst anbieten muß oder andere dazu verpflichten sollte. In diesem Sinne war der Bangemann-Bericht eine große Enttäuschung, denn er schlägt vor, die Entwicklung der Netzwerke ganz den Marktkräften zu überlassen. Da jedoch der Markt kein Verständnid für soziale Verantwortung hat und nur an seinem Profit interessiert ist, werden durch diesen Ansatz möglicherweise alle, außer den Wohlhabenden und den in urbanen Zentren lebenden Mitgliedern der Gesellschaft, entmündigt. Wir können heute in Europa schon einen großen Unterschied bezüglich der Qualität und Zugänglichkeit der Netze feststellen. Wenn der Ansatz des Bangemann-Berichts akzeptiert wird, besteht das Risiko, die entstehenden großen Unterschiede weiter zu verstärken.

Hochschulwesen in Großbritannien - Die politischen Forderungen

Das Hochschulwesen in Großbritannien steht seit einigen Jahren unter starkem Druck. Die Entscheidung der Regierung, Polytechnics in Universitäten umzuwandeln, ohne jedoch die zusätzlichen Mittel für Forschungsarbeiten bereitzustellen, was wiederum eine wesentliche Aufgabe der Bibliotheken ist, verbunden mit einer Verdopplung der Studentenzahlen im Hochschulbereich, hat zu einer 40%igen Verringerung des Betrages, der pro Student zur Verfügung steht, geführt. Gleichzeitig hat die Regierung einen anrührenden aber ungerechtfertigten Glauben in das Potential des Einsatzes von Technologien als Ersatz für Arbeit gezeigt, und ist gleichermaßen bereitwillig, Programme für die Lehre und Forschung auf elektronischen Wege zu finanzieren. Die Bibliotheken konnten dies zu ihrem Vorteil nutzen. Das Zusammentreffen eines Besuches bei Educom, die Vorschläge für ein Programm für elektronische Bibliotheken, und die Berufung der Kommission unter der Leitung von Sir Brian Follett, die die Möglichkeiten zur Verbesserung des Bibliotheksangebotes betrachten sollte, haben zu einer günstigen Zeit das Profil von Bibliotheken als einer der Kernpunkte in der neuen elektronischen Umwelt geschärft.

Der Follett Report

Die Empfehlungen der Arbeitsgruppe wurden akzeptiert und umfaßten eine Anzahl von Bereichen, die vorher nicht betrachtet worden ware. So wurde ein umfangreiches Bauprogramm finanziert, um dem Platznotstand zu begegnen. Eine Untergruppe hat einen Bericht zur Frage der regionalen Kooperation erstellt, und auch dieser wird wohl bald umgesetzt werden. Etwa 50 Millionen Pfund wurden bereitgestellt, um Spezialsammlungen im Bereich der Geisteswissenschaften zu katalogisieren und zu erhalten. Allerdings war die Vergabe des Geldes an die Bedingung geknüpft, diese Sammlungen zugänglich zu machen, was selbst schon eine neue Entwicklung für einige respektable Institutionen war. Der Bericht empfahl ebenfalls den Zusammenschluß von Bibliotheken und Computerzentren, und etwa 60% der Universitäten haben mittlerweile eine Form der gemeinsamen Verwaltung für diese beiden Bereiche. Das wohl sichtbarste Resultat war die Berufung der Follett Implementation Group for IT (Follett-Gruppe für die Einführung von Informationstechnologien, FIGIT). Unter FIGIT haben bereits etwa 40 experimentelle Projekte begonnen und weitere zwölf werden noch begutachtet.

FIGIT

Die FIGIT-Gruppe besteht aus 10 Vertretern, die ausgewählt wurden, um die verschiedenen Gruppen der Hochschulwelt zu repräsentieren. Trotzdem ist dieses Kommittee kein repräsentatives Gremium, sondern besteht aus einer eng miteinander verwobenen Gruppe, deren Ziel eher eine Revulotion als ein Konsensus ist, eine Intervention statt Demokratie. Das Programm ist darauf gerichtet, Dienstleistungen und nicht Forschung zu liefern; und zwar für das gesamte System und nicht nur für ein paar Auserwählte. Es zielt darauf ab, die Nachzügler im Bereich der neuen Technologien zu unterstützen, nicht die Vorreiter, und es kostet ziemlich wenig. Das Management des Programms wurde dem Joint Information Systems Committee übertragen, welches bereits ein umfangreiches Programm elektronischer Dienstleistungen hat. Die Gesamtheit der Aktivitäten, die sich mit der Schaffung eines nationalen elektronischen Bestandes beschäftigen, wurden als e-Lib Programm zusammengefasst, zumindest was die Bereiche Marketing und ™ffentlichkeitsarbeit betrifft.

Das JANET Netzwerk und seine Dienstleistungen werden zentral aus Mitteln der Regierung für das Hochschulwesen finanziert. Es handelt sich um eine kleine Summe - etwa 30 Millionen Pfund - verglichen mit dem gesamten Bildungsbudget. Wie auch immer, es ist auf jeden Fall groß genug, um einen wesentlich größeren Nutzen zu haben, als man erzielen könnte, wenn jede einzelne Universität ein paar 1000 Pfund mehr erhalten würde. Ungefähr 23 Millionen dieses Betrages werden für das eigentliche physische Netzwerk ausgegeben, welches jede Universität und jedes Forschungsinstitut miteinander verbindet und die internationalen Verbindungen in andere Länder ermöglicht. Damit bleiben etwa 7 Millionen Pfund um Dienstleistungen anzubieten und Forschungs- und Entwicklungsarbeit durchzuführen. Die Verbindungen, sowohl in die USA als auch nach Europa, sind relativ langsam und es würde sehr teuer sein, sie zu verbessern. Man kann sagen, daß wir die Wahl haben, das Geld für Inhalte oder für Bandweite auszugeben. Unsere Entwicklungsstrategie hat zwei Ziele: die Speicherkapazität für Daten zu erhöhen und Datenbestände zu spiegeln, und als Resultat davon die Daten zu schützen, die innerhalb Großbritanniens erstellt wurden,. Die cache sites speichern ganz einfach für kurze Zeit den internationalen Datenverkehr. Dies geschieht unter der Annahme, daß der beste Hinweis auf zukünftigen Bedarf die gegenwärtige Nutzung ist. Die Daten werden für einige Tage gespeichert und jede Suche geht zuerst zum cache und dann erst zu den internationalen Servern. Ein Spiegel-Server (Mirror Site) speichert eine ausgewählte Datenmenge, die auch regelmäßig aktualisiert wird. Das beste Beispiel dafür ist vielleicht das Visual Human Project (Projekt Sichtbarer Mensch). Diese Dateien sind riesig groß, werden aber von Medizinstudenten stark genutzt. Wir befinden uns deshalb in Verhandlungen mit der National Library of Medicine, um einen Spiegel-Server in Großbritannien aufstellen zu dürfen, um vor allem den transatlantischen Datenverkehr niedrig zu halten.

Zielstellungen

Die Gruppe hat mehrere Ziele. Ihnen allen ist der Wunsch gemeinsam, Hochschulabsolventen zu entlassen, die im Management elektronischer Informationen befähigt sind. Indem sie sich mit den elektronischen Werkzeugen auf der Universität vertraut gemacht haben, können sie die entsprechenden Fähigkeiten und Voraussetzungen mit zu ihrem Arbeitsplatz nehmen und so fortschreitend die Befähigung der britische Industrie, des Handel und der öffentlichen Dienstleistungen zu erreichen.

Wir sind auch entschlossen, daß Universitäten nach wie vor Anbieter und nicht nur Konsumenten von Informationen sein sollen. Wir wollen eine vibrierende intellektuelle Wirtschaft schaffen, die vorallem den Geist und weniger die Brieftasche herausfordert. Information und wissenschaftliche Kommunikation sind unser täglich Brot, und die Universitäten müssen mit allen Teilnehmern des elektronischen Prozesses interagieren und nicht einfach nur konsumieren. Das Programm ist auch darauf ausgerichtet, die Kultur innerhalb der Universität zu verändern. Universitäten existieren seit Jahrhunderten und widersetzen sich Veränderungen. Sie sind jedoch zur selben Zeit Vorreiter des intellektuellen Fortschritts. Deshalb ist ein sehr positiver Ansatz nötig, um einen solchen kulturellen Wechsel innerhalb der Institutionen voranzutreiben.

Wir sind der Überzeugung, daß das Programm bezüglich der Ausrichtung und der Inhalte universell sein muß, sich an den Interessen aller Disziplinen orientiert und nicht nur an denen der "großen" Wissenschaftsbereiche. Wir müssen auch tiefhängende Früchte anbieten, so daß jeder, vom Erstsemester bis zum erfahrendsten Professor, relevante, anregende und zeitgemäße Informationen auf dem Netzwerk findet. Es muß sich auch an der technischen Ausrüstung der Nutzer orientieren; einfache Terminals und 286iger Computer sind immer noch häufiger als Pentium Chip PCs.

Das Programm soll dabei helfen, Informationen und Informationssuche zu demokratisieren, indem es Resourcen zugänglich macht, die ehemals nur einigen wenigen Priviligierten vorbehalten waren. Das sogenannte "Goldene Dreieck" zwischen Cambridge, London und Oxford wird nach wie vor die umfassendsten Sammlungen haben, aber kann diese jetzt mit anderen teilen. Ebenso haben wir ein Projekt finanziert, das der Universität von Aberdeen, der nördlichsten britischen Universität, erlaubt, digitalisierte Abbildungen zugänglich zu machen.

Es sind schon viele Versuche unternommen worden, elektronische Informationen zugänglich zu machen. Nach fünf Jahren Erfahrung war uns nur allzusehr bewußt, daß die wirklichen technischen Knackpunkte der Umfang und die Anwendungsstandards sind. Wir bieten über 20 verschiedene Dientleistungen an und arbeiten an 50 Projekten. Die wahre Herausforderung besteht darin, diese Aktivitäten Tag für Tag zehntausenden von Nutzern zugänglich zu machen.

Den Unterschied, den wir aufzuzeigen versuchen, spiegelt die klassische Unterscheidung zwischen Mechanisierung und Automatisierung wider: Eine Arbeit schneller zu machen und eine Arbeit auf neue Art und Weise zu erledigen. Unser Ziel ist es, jedem, der im Universitätsbereich arbeitet, die Möglichkeit zu geben besser und nicht nur schneller zu arbeiten, neue Konzepte und Ideen zu entwickeln als nur gegenwärtig bereits Existierendes nachzuahmen.

Letzlich wollen wir dies alles mit anderen teilen. Es liegt ein großer Druck auf uns, für alle unsere Dienstleistungen, Geld zu nehmen, oder wenigsten den externen Nutzern Gebühren aufzuerlegen. Wir weigern uns bisher, von Universitätskollegen aus anderen Ländern Geld zu verlangen. Wir hoffen, aus ihren Erfahrungen und Dienstleistungen ebenfalls Nutzen ziehen zu können, indem wir sie teilen. Anstatt Barrieren zu errichten würden wir lieber einen freien Austausch haben. Falls der Tag kommen sollte, an dem eine Gebührenerhebung unausweichlich wird, hoffen wir, eines der letzten Länder zu sein, das diese einführen muß

Grundsatzfragen

Es lohnt sich ebenfalls, einige der Grundsatzfragen zu betrachen, die der Entwicklung unserer Dienstleistungen zugrunde gelegen haben. Zum Ersten ist es ein entscheidendes Prinzip, daß die Information am Punkt der Nutzung kostenfrei sein muß . Wenn kommerzielle Informationen geliefert werden, werden sie entweder aus zentralen Fonds oder aus Mitteln der entsprechenden Institution oder einer Kombination der beiden Formen, aber niemals durch den Endnutzer selbst. Unser nationales Ziel ist es, die Nutzung zu fördern und zu unterstützen. Und dabei verliert auch der Anbieter der Informationen nicht. Es gibt schon Hinweise auf einen zunehmenden Nutzerkreis. Aus Studenten werden Angestellte, und sie wollen dieselben elektronischen Quellen nutzen, die sie täglich als Studenten genutzt haben. Wir hatten und haben noch immer große Diskussionen über den Preis, der von Institutionen für diese Dienstleistungen verlangt werden soll, aber immer unter der Prämisse, daß die Information zum Zeitpunkt der Nutzung kostenfrei ist. In der Praxis sieht es so aus, daß die meisten Informationen wirklich kostenfrei sind und direkt vom Universitätsbudget abgezogen werden, so wie oben beschrieben. Nur für kommerzielle bibliographische Produkte müssen die Institutionen direkt bezahlen.

Zum Zweiten fördern wir nur Subskriptions- oder Lizenzmodelle, keine Transaktionsmodelle. Es gibt immer ein alternatives Produkt und nur die arrogantesten Verleger glauben, das Monopol auf ein Produkt zu besitzen. Tatsächlich gibt es Anzeichen dafür, daß unsere Entscheidung allmählich die Nutzung von Produkten von Verlegern, die unser Modell nicht akzeptieren wollen, beeinträchtigt.

Der dritte Punkt ist die Beteiligung der gesamten Institution. Es ist ein zentraler Grundsatz, daß Resource für alle Disziplinen bereitgestellt werden. Eine Datasets Steering Group wurde gegründet, um ein sinnvolles Programm zur Medienanschaffung in allen Sachgebieten für die nächsten zwei Jahre zu entwickeln. Diese Gruppe führt Produktevaluierung unter Einbeziehung der beteiligten wissenschaftlichen und öffentlichen Bibliotheken durch, um das Produkt mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis für ein entsprechendes Sachgebiet zu identifizieren.

Der vierte Punkt ist die Einheitlichkeit der Nutzeroberflächen. Das Konzept einer gemeinsamen Befehlssprache für so unterschiedliches Material wie Volkszählungsdaten, Textverarbeitungs-Software und bibliographische Daten ist offensichtlich Unsinn. Indem man das Material allerdings nach verschiedenen Typen wie bibliographisches, Volltext oder Zahlenmaterial zusammenfaßt, konnten wir aber Fortschritte bezüglich einer gemeinsamen Oberfläche für die verschiedenen Datensets machen. Vielleicht ist es die nächste große Herausforderung, bessere und benutzerfreundlichere Oberflächen zu entwickeln.

Der nächste Punkt, den ich erwähnen möchte, ist unser gegenwärtiger Grundsatz, Informationen an alle zu liefern. Das bedeutet auch die šbertragung von Daten an den schwächsten Computer, momentan ist dies der VT100. Natürlich ist das für Nutzer mit leistungsfähigeren Computern sehr frustrierend. Deshalb werden wir eine Bestandsaufnahme aller Universitätscomputer in Großbritannien durchführen, um zu entscheiden, ob wir jetzt den Standard erhöhen können, ohne dadurch einer großen Zahl von Nutzern mit alten Computern die Nutzungsmöglichkeit zu nehmen.

Der sechste Punkt betrifft die Besitzkosten. Das erscheint logisch, aber die Anschaffung oder der Aufbau eines Datensets ist lediglich der erste Schritt. Die meisten unserer Ausgaben gehen in die Wartung, Unterstützung, die Help-desks, Dokumentation und Weiterbildung. Wir bedauern das nicht, denn.wir haben die Erfahrung gemacht, daß exzellente Dokumentation und gutes Training auf hohem nationalem Standard sich mehr als auszahlt, indem es das Wachstum fördern. In dem Maße, in dem die Nutzung steigt, entsteht auch die Notwendigkeit, die technische Ausstattung ständig zu verbessern. Aber das ist der Preis des Erfolges, der gerne gezahlt wird.

Zum Schluß bleibt noch zu sagen, daß wir uns sehr wohl darüber bewußt sind, daß auch anderswo gearbeitet wird. Wir haben enge Kontakte mit der Coalition for Networked Information in den USA und mit australischen Universitäten aufgebaut. Viele unserer Projekte sind auch innerhalb des Rahmenprogrammes der Europäischen Union angebunden. Wir sind sehr daran interessiert, mit europäischen Kollegen zusammenzuarbeiten, vorzugsweise innerhalb von Programmen und weniger auf Projektebene, um einen maximalem Nutzen von den auf die Dauer begrenzten Mittel, unter der wir alle leiden, zu erzielen.

Das e-Lib Programm

Gestatten Sie mir, die Bestandteile des e-Lib Programms kurz zu beschreiben, vor allem auch, damit Sie sehen können, wieweit es über die traditionellen Grenzen einer Bibliothek hinausgeht. Das Programmbesteht aus fünf Aktivitätsbereichen, zwischen denen es natürlich šberschneidungen gibt. Die Aktionslinien passen jedoch recht gut zusammen. Die ersten sieben Programme beschäftigen sich mit der Infrastruktur, unterstützenden Maßnahmen und Ausbildung, die eine Großteil der Bereiche unterstützen.

Infrastruktur

AGOCG: Die Advisory Group on Computer Graphics ist ein nationales Zentrum für Computergraphik, Visualisierung und Multimedia. Sie hat ihren Sitz in Loughborough und führt Bewertung von Soft- und Hardware durch, organisiert und leitet Workshops und Seminare und unterstützt einzelne Institutionen bei der Einführung von Schlüsseltechnologien. Sie bietet einen nützlichen "Technology Watch" Dienst an.
Cache Service: Die großen Cache-Sites speichern den internationalen Datenverkehr für eine kurze Zeit. Dies geschieht unter der Annahme, daß die beste Richtlinie für zukünftige Nutzung die vergangene Nutzung ist. Die ersten Resultate aus der Praxis zeigen, daß eine bescheidene Investition in solche Server dasselbe Resultat hat wie eine umfangreiche Erhöhung der Bandbreiten.
Centre for Network Research: Selbst eine bescheidende Investition in elektronische Dienstleistungen sollte besser erst gemacht werden, wenn bekannt ist, wie diese genutzt werden. Eine kleine Abteilung an der City University erhält Mittel um zu untersuchen, wer die Netzwerkdienstleistungen nutzt und warum.
CHEST: CHEST hat seinen Sitz an der Bath und De Montfort University und ist dafür verantwortlich, auf nationaler Basis Verhandlungen für Software und Dateneinkäufe zu führen, die entweder durch Kauf oder durch Lizensabkommen realisiert werden. Indem die gesamte Kaufkraft des Bildungsbereiches mobilisiert wird, können große Preisnachlässe erzielt werden.
CNIDR: Gerade eben erst wurde eine Untersuchung von CNIDR (Clearing House for Networked Information and Resource Discovery) und von InterNIC fertiggestellt, die sich damit beschäftigt, wie diese amerikanischen Ideen in einem britischen Kontext genutzt werden können, um Informationen zu Netzwerkentwicklungen und Standards allgemein zugänglich zu machen und um Hilfestellungen für Systementwicklung vor Ort zu geben.
MAILBASE: MAILBASE hat ihren Sitz an der University of Newcastle und organisiert die Listserv Aktivitäten in Großbritannien (e-mail Diskussionslisten etc.). Ihr Auftrag geht jedoch weiter und ist darauf gerichtet, die Gruppen zu organisieren, die Listenserver anbieten werden. MAILBASE ist auf diesem Gebiet schon sehr erfolgreich, besonders auch mit Verwaltern von Universitäten.
UKOLN: Das Office for Library Networking hat die Aufgabe eines strategischen Vordenkers und eines Zentrums für Forschung und Entwicklung.

Datenzentren

Die Gründung von fünf Datenzentren was das Resultat einer Grundsatzentscheidung. Dabei geht es um den Schutz existierender Daten. Die Computermedien haben in den letzten 30 Jahren einen unglaublichen Wandel durchgemacht; und wenn es keinen systematischen Versuch gibt, Forschungsresultate "zukunftssicher" zu speichern, könne diese möglicherweise verloren gehen. Wir haben demzufolge diese Zentren geschaffen, damit sie sich mit diesen und anderen Fragen zu beschäftigen. Als Teil dieses gesamten Prozesses sind wir entschlossen, sicherzustellen, daß es eine ausreichend große nationale Basis an notwendigen Fähigkeiten gibt. Die Beschäftigung mit sehr großen Datensets aller Arten wird eine Schlüsselqualifikation in der Zukunft sein, und wir sind entschlossen, darauf zu achten, daß Großbritannien bezüglich dieser Fähigkeiten nicht von anderen abhängig sein wird.

AHDS: Der Arts and Humanities Data Service wurde eben erst autorisiert und wird am King's College in London seinen Sitz haben. Das ist das Ergebnis einer großen Machbarkeitsstudie und wird sich im Wesentlichen auf die Erfahrungen des Essex-Archives stützen.
BIDS: BIDS wird an der University of Bath betreut und ist der einzige hauptsächlich kommerzielle Dienst. Er bietet Zugang zu einer Anzahl bibliographischer Datenbanken, einschließlich des ISI-Zitierungsindexes, Embase und Compendex. Auch die International Bibliography of the Social Sciences wurde soeben hinzugefügt.
EDINA: Dieser Dienst wurde erst letzten Monat eingeweiht und komplettiert so unser Set von fünf Datenzentren. Betreut an der Edinburgh University wird EDINA anfangs den Zugang zu BIOSIS Previews, der PCI file von Chadwyck-Healey und Palmer's Index der Times anbieten.
ESRC DATA ARCHIVE: Dieses Archiv wird gemeinsam von ESRC (Economic and Social Research Council), JISC (Joint Information Systens Committee) und der University of Essex finanziert. Es ist das älteste nationale Zentrum, gegründet 1967, und hat die Aufgabe, Forschungsdaten im Bereich der Sozial- und Geisteswissenschaft zu erwerben und zu speichern und sie für Forschungsarbeit und Lehre zur Verfügung zu stellen. Etwa 5000 Datensets werden gegenwärtig in diesem Archiv gespeichert.
MIDAS: Dieser Service hat seinen Sitz an der Manchester University und ist eines der sehr großen Datensets. Vorallem enthält es Daten der britischen Volkszählung von 1981 und 1991, fortlaufende Regierungsumfragen, wie z.B. den General Household Survey, makro-ökonomische und wissenschaftliche Datenbanken. Es gibt einen umfangreichen Unterstützungsdienst für diese Daten.

Resource Centres

Conflict Studies: Hierbei handelt es sich um ein faszinierendes Projekt an der University of Ulster, das die Vorteile der weltbekannten Sammlung "Grauer" Literatur zum Thema "The Troubles" der Linen Hall Library in Belfast nutzt und diese auf dem Netzwerk zugänglich macht - einschließlich der Abbildungen der Graffiti, für die Belfast jetzt berühmt ist. Eurotext: Dieses Programm an der University of Hull bietet Zugang zu Lehrmaterialien zum Thema Europa.
HENSA: Dies ist ein shareware Archiv. Es besteht aus zwei Teilen, der numerischen und statistischen Unix-Sotware, angeboten von der University of Kent, und von PC-Software der Lancaster University.
IHR-Info: Das Institute for Historical Research hat einen Dienst begonnen, der sich auf seine gegenwärtigen gedruckten Publikationen stützt. Diese dokumentieren im Wesentlichen die Arbeit der Historiker in Großbritannien. Sie machen Angaben zu gegenwärtigen Projekten, Seminaren, Abstracts etc.
NISS: Die NISS Diestleistungen werden von der University of Bath angeboten und konzentrieren sich auf aktuelle Informationen, die von den Gelben Seiten bis zu Zeitungen und Zeitschriften reichen. NISS versucht, eine Kultur der elektronischen Information zu fördern indem es Zugang zu nützlichen Sammlungen aktueller Informationen bietet. Es ist ebenso ein Gateway zu anderen Dienstleistungen und Resourcen und bietet außerdem Informationen auf dem NISS Bulletin Board an.

Forschung und Entwicklung

In diesem Bereich werden etwa 50 Projekte finanziert, und das sind zu viele, um sie hier alle zu nennen. Einzelheiten könne Sie auf dem UKOLN Server unter der World Wide Web Adresse http://ukoln.bath.ac.uk/elib/intro.html. einsehen. Die Projekte umfassen einen umfangreichen und vielfältigen Themenkatalog. Ein verteilter Dokumentenlieferdienst wurde ins Leben gerufen und andere Projekte konzentrieren sich auf die Entwicklung von Software. Mehrere Projekte im Bereich der elektronischen Zeitschriften werden gefördert, die von einem sogenannten SuperJournal Project, das 21 Verleger einbezieht, bis zu einer faszinierenden Zeitschrift zum Thema Archäologie reichen, die ein wahres Multimedia Produkt ist. Digitalisierung wird unterstützt durch Arbeit and copyright Material, wie z.B. dem Gentleman's Magazine. Andere Arbeiten beschäftigen sich mit dem Publishing on Demand sowie Short-Loan-Sammlungen für Studenten. Das Urheberrecht ist ein wirkliches Problem, und wir planen weitere Arbeiten auf diesem Gebiet. Einige Gruppen möchten Software entwickeln, die dieses Problem verwalten soll. Nach anderen, radikaleren Meinungen soll das Urheberrecht zurückgefordert und innerhalb der Hochschulen behalten werden, da die Verleger scheinbar vergessen haben, daß das Verlegen für die Unterstützung der Lehre und Forschung existiert, und sie offensichtlich eher glauben, daß Lehre und Forschung zur Unterstützung des Verlegens existieren. Wir fördern weiterhin Projekte, um pre-print Archive entsprechend des Los Alamos Modells zu unterstützen, um zu sehen, ob die gegenwärtige Zusammensetzung der akademischen Kommunikation verändert werden kann. Und zu guter Letzt geht natürlich ein Großteil des Geldes in Fortbildungsprojekte, um tatsächlich den Kulturwandel durchzusetzten, der das zugrundeliegende und alles umfassende Thema von Follett ist.

Entdeckung von Resourcen

Bisher war der eine Service, der von JISC finanziert wird, auf alle Bereiche ausgerichtet.

BUBL: Der BUBL Informationdienst bietet durch seinen kombinierten Gopher - World Wide Web subject tree (Sachgebietsverzeichnis), der ein besonderes Merkmal dieses Dienstes ist, einen Internet Current Awareness Dienst in Verbindung mit einem organisierten und nutzerfreundlichen Zugang zu Internet Resourcen und -diensten. Er wird an der Starthclyde University betreut. In letzter Zeit hat sich der Druck verstärkt, einen sachgruppenspezifischen Ansatz zu verfolgen. Dieser Forderung wurde Rechnung getragen, indem mehrere sachgebietsbezogene Dienste zur Identifizierung von Resourcen finanziert wurden. Diese haben ein gemeinsames Thema und ein gemeinsames Set von Standards. Wir glauben nicht, daß der Versuch durchführbar ist, alles auf dem Internet zu katalogisieren. Statt dessen möchten wir gerne begrenzte Mengen an wichtigen Resourcen zu einen bestimmten Bereich zugänglich machen, katalogisieren und abstrahieren, ihre Zugänglichkeit sicherstellen, Dokumentation und Unterstützung anbieten. In einer Umkehrung des Greshamschen Gesetzes, das schlechtes Geld gutes vertreibt, glauben wir, daß gute Informationen die schlechten vertreiben werden. Information von hoher Qualität, die sachgemäß katalogisiert, zuverlässig erreichbar, ordentlich dokumentiert ist und unterstützt wird, wird Informationen unbekannter Herkunft und Qualität, von unregelmäßiger Zugänglichkeit und ohne Unterstützung vogezogen werden. Es gibt keinen allgemein akzeptierten Standard für die Identifizierung von Resourcen, und wir haben deshalb innerhalb des ROADS Projektes entschieden, IAFA Vorlagen zu nutzen. Das kann oder kann auch nicht die richtige Entscheidung gewesen sein, aber wir wollen schon sicherstellen, daß wir in diesem Forum, wo Entscheidungen zu Standards getroffen werden, als wichtiger Mitspieler mit einem Stimmrecht angesehen werden,. Die Themen, die dann berücksichtigt werden, sind:
ADAM: ADAM wird am West Surrey Instutite betreut und sieht wie eine ziemlich ungewöhnliche Zusammenstellung von Informationen aus, die von so verschiedenen Gruppen wie Modedesign-Studenten und Schuckdesignern benötigt werden. Abbildungen sind hierbei ein wesentliches Element.
EEVL: EEVL wird an der Heriot Watt University betreut und ist für die Maschinenbauer da.
OMNI: OMNI wird am National Institute for Medical Research betreut und umfasst das Gebiet der Medizin.
RUDI: RUDI umfasst Städteplanung und wird in Hertfordshire und der Oxford Brookes University betreut.
SOSIG: SOSIG wird an der University of Bristol betreut, es handelt sich um den ältesten dieser Dienste und er umfasst die Sozialwissenschaften.

Neue Initiativen

Eine neue Initiative für die Erwerbung nationaler Institutionslizenzen für Zeitschriften wurde gestartet: Academic Press, Blackwell Science und das Institute of Physics Press arbeiten an einem Pilotprojekt und machen auf diese Weise mehrere hundert Zeitschriften elektronisch verfügbar. Die Arbeit wird vom BIDS Zentrum ausgeführt, um eine gemeinsame Such- und Validationsmaschine anzubieten. Wir glauben, daß diese Entwicklung schon wesentlich weiter geht, als bisherige Experimente, die von Verlegern geleitet werden.

Wie bereits erwähnt, planen wir mehrere themenspezifische pre-print Archive. Der Bewerbungszeitraum für diese Projekte endete im Januar, die Ergebnisse werden in Kürze bekanntgegeben.

Die Arbeit an einem nationalen Zentrum für Abbildungen hat gerade begonnen. Im Hochschulbereich werden jährlich Tausende von Abbildungen hergestellt, die von medizinischen und zahnmedizinischen Abbildungen bis hin zu Abbildungen im Bereich von Kunst und Design reichen. Es ist uns wichtig, daß diese innerhalb des Hochschulwesens zurückbehalten werden und auch innerhalb dieses wieder zugänglich sind. Wir hoffen, daß ein Plan für einen solchen Dienst für Abbildungen innerhalb eines Jahres entwickelt sein wird. Er wird wahrscheinlich dem verteilten Modell des Arts and Humanities Data Service folgen.

Einige Regierungsdaten sind schwer zu erhalten. Besonders kartographische Daten sind fast unauffindbar. Aber wir sind jetzt bereits in der letzten Stufe, um die Daten der amtlichen Landesvermessung Großbritanniens zugänglich zu machen. Diese werden einen weitaus größeren Nutzerkreis als den der Historiker oder der Geographen haben.

Es laufen ebenfalls schon Verhandlungen für die Schaffung eines nationalen Hochschul OPACs, der die Bibliothekskataloge der Bestände der großen wissenschaftlichen Forschungsbibliotheken, die die CURL-Gruppe bilden (Consortium of University Research Libraires) miteinander verbinden wird. Dieser wird einen großen Wert für Forschungszwecke haben, aber das Hauptziel ist, ihn mit einem neuen verteilten Dokumentenlieferdienst zu verbinden, der verschiedenen Teilen des Landes oder verschiedenen Sachgruppen dienen wird, um einen maximalen Nutzen aus den Investitionen des Hochschulwesens in die Bibliothekssammlungen zu erzielen. Verbindungen werden auch zu den Daten der Sammlungen hergestellt, die unter den bereits genannten Initiativen für die Unterstützung der Spezialsammlungen in den Geisteswissenschaften katalogisiert wurden.

Auch an den Archiven wird gearbeitet. Sie sind die wichtigste Quelle für Forschung im Bereich der Geisteswisssenschaften, aber ihr Standort ist nicht eindeutig. Sammlungen deutscher Bücher werden hauptsächlich dort existieren, wo es einen guten Fachbereich zu Deutschlandstudien gibt. Aber es gibt keinen intuitiven Weg, den Standort der Schriften von Gladstone oder Byron herauszufinden. Wir überlegen im Moment, einen nationalen Server zu entwickeln, der den Zugang zu diesen Sammlungen anbietet. Das gesamte Thema der Erhaltung von Archiven wird ebenfalls diskutiert, nachem ein Seminar die damit verbundenen Fragen untersucht hat.

Der British Universities Film and Video Council wurde dem JISC angeschlossen und wird aufregende Möglichkeiten bieten, mit off-air Aufnahmen und Multimediamaterial zu arbeiten.

Dies alles führt uns zu dem zugrundeliegenden Ziel, eine verteilte nationale elektronische Sammlung aufzubauen. Diese ist heute natürlich noch unvollständig, und es wird mehrere Jahre dauern, bis alle Elemente wirklich etabliert sind. Einige Dienste werden erfolgreich sein, andere werden versagen. Auf diesem Weg wird es Enttäuschungen geben, aber das Ziel ist klar: einen zentralen Bestand von Materialien zu schaffen, der zentral definiert wird, aber die Bedürfnisse der Nutzer in allen Fachbereichen befriedigt. Der Nutzer wird dann nur noch eine begrenzte Notwendigkeit haben, außerhalb dieser Sammlung nach Material zu suchen. Wir werden unsere Mittel dafür ausgeben, diese Sammlung zu entwickeln und nicht dafür, alles zu katalogisieren, daß jemals auf dem Internet genutzt werden könnte. Indem wir das tun, hoffen wir, eine neue Variante des Greshamshen Gesetzes zu schaffen: Während schlechtes Geld das gute vertreiben mag, hoffen wir, daß hochqualitative Daten, die zuverlässig erhältlich und von einer exzellenten landesweit hergestellten Dokumentation begleitet sind, die Notwendigkeit für unbekannte Daten unbekannter Gültigkeit, die nur zeitweilig und unzuverlässig erhältlich sind, zu ersetzen.

Zusammenfassung

Die Analogie paßt vielleicht nicht so ganz, aber was wir ganz bewußt machen, ist das Equivalent von der Abgabe von Drogen auf dem Spielplatz. Wir sehen es als unsere Verantwortung, Absolventen heranzubilden, die von elektronischen Informationen abhängig sind, und die dann in die Industrie und Wirtschaft unseres Landes gehen und so die elektronische Revolution vorantreiben werden.

Wir schaffen eine verteilte Bibliothek. Das alleine hat seine eigenen Herausforderungen, aber es öffnet auch neue Möglichkeiten, der Gemeinschaft zu dienen. Diejenigen, die ans Haus gefesselt sind, Behinderte, ethnische Minderheiten und entfernt lebende Gruppen haben jetzt alle dieselben Möglichkeiten, die auch denen offen stehen, die in den reichen urbanen Zentren leben. Studien zeigen, daß die Öffentlichkeit von den Netzen eher Bildung als Unterhaltung erwartet. Bildung wird demokratisiert. Wir können die Regenwälder oder die Tivoligärten durch die Nutzung der virtuellen Realität besuchen und erleben, wir können Anatomie studieren, obwohl wir uns tausende von Kilometern von einem Krankenhaus entfernt befinden, oder die Archive des Vatikans besuchen, ohne Bielefeld zu verlassen. Das Programm hat damit begonnen, Inhalte anzubieten, und es gibt jetzt eine reichhaltige Netzwerkumgebung in Großbritannien. Die noch verbleibende Herausforderung ist, diese Information in eine traditionelle Kultur hineinzuverpflanzen und diese in eine Kultur zu verwandeln, die auf die Herausforderungen des nächsten Jahrhunderts vorbereitet ist.


Sekretariat der Bibliothek der Universität Bielefeld