Abstract
Dreieck

Ingar Lomheim
Die "Qualitätsreform" im Hochschulwesen Norwegens - Die zukünftige Rolle von wissenschaftlichen Bibliotheken


Die sogenannte Qualitätsreform des Hochschulwesens in Norwegen wurde im Studienjahr 2003/2004 in den Hochschuleinrichtungen eingeführt. Die Notwendigkeit einer Evaluierung des norwegischen Hochschulsystems ist seit langem offensichtlich gewesen. Mehrere Regierungskommissionen haben in den letzten 10 Jahren ihre Empfehlungen abgegeben. Die Hauptziele dieser Reform wurden von der Regierung im Sommer 2000 in einem öffentlichen Dokument beschrieben.

Folgende Grundsätze wurden u.a. genannt:
  • Universitäten und Hochschulen sollen eine größere Eigenständigkeit in akademischen, finanziellen und organisatorischen Belangen bekommen.
  • Eine neue einheitliche Struktur der Hochschulabschlüsse wird eingeführt (in Übereinstimmung mit der Bologna-Deklaration).
  • Die Lehrmethoden sollen in hohem Maße die Studenten aktiv mit einbeziehen. Neue Formen von Bewertungen und Rückmeldungen unterstützen das Lernen mehr.
  • Es soll Vereinbarungen zwischen den Institutionen und ihren Studenten geben, die eindeutig deren Rechte und Pflichten beinhalten.
  • Im Mittelpunkt steht die Qualität von Bildung und Lernen. Ein spezieller Fokus gilt dem e-learning.
  • Es werden Finanzierungsmodelle geschaffen, die die Qualitätsbestrebungen unterstützen sowie die bildungs- und forschungspolitischen Ziele und Strategien fördern.
  • Mehr Internationalisierung.

Diese Reform hat auch Einfluss auf mehrere Bibliotheksbereiche:
  • Online-Ressourcen stehen immer mehr im Mittelpunkt und die Bibliotheksdienste müssen in sogenannte "Learning Management Systems" integriert werden.
  • Es wird neue Systemlösungen geben, die Bibliotheksportale (EIN Eingang für die Suche in allen Ressourcen).
  • Qualitätsmanagement ist notwendig.
  • Informationskompetenz ist ein wichtiger Begriff (information literacy).
  • Der Kontakt zum Lehrpersonal muss enger gestaltet werden.
  • Die Zusammenarbeit mit anderen Bibliotheken wird immer bedeutender.
  • Es müssen Prioritäten gesetzt werden. Kosten-Nutzen-Analysen sind notwendig.


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Bielefeld University Library - last update: 12/17/2003